Jutta Votteler, ehemalige Kunsterzieherin und Lehrbeauftragte der Universität Kaiserslautern, lebt als freischaffende Künstlerin in Berlin.

In ihren Werken erschafft Votteler phantasievolle und märchenhafte Welten, in denen sich Natur und Imagination vereinen. Durch ihre Beherrschung der komplexen Kunst der Farbradierung und ihr Gespür für Harmonie und Farbkomposition entstehen Landschaften voller Leichtigkeit, Verspieltheit und Lebensfreude. Die Zusammenstellung von vertrauten und exotischen Elementen überraschen die Betrachterinnen und Betrachter immer wieder aufs Neue.

Seit über 20 Jahren ist Jutta Votteler ein fester Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert und befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.

Zuletzt war Jutta Votteler 2016 in Bordesholm und was ich damals über ihre Kunst sagte, gilt auch heute noch: Jutta Vottelers Bilder zeigen traumhaften Landschaften, oft als „paradiesische Wirklichkeit“ bezeichnet. Sie strahlen eine tiefe Ruhe, Zartheit und Frieden aus, die den Betrachter sanft aus der Alltagswirklichkeit herausführen.

Diese Ausstellung heißt “Zwischen Tag und Traum” und schließt sich damit nahtlos an die “paradiesische Wirklichkeit” an.

Beides sind Grenzbereiche der Wahrnehmung und des Darin-Seins. Das Paradies ist zu einem unerreichbaren Sehnsuchtsort geworden, während der Bereich “Zwischen Tag und Traum” eine Transitzone zwischen Bewusst-sein und Bewusst-losigkeit darstellt, die uns wenigstens einmal täglich begegnet. Diese Zone hat zwei Pole, nämlich einmal “Tag” und ein anderes Mal “Traum”. Je nachdem, was wir in diesem Satz zuerst nennen, gibt die Bewegungssrichtung vor. Sagen wir “Zwischen Tag und Traum”, ziehen wir den Rattenschwanz des Tages in den Traum. Drehen wir den Satz um und sagen “Zwischen Traum und Tag”, ziehen wir die Schleppe des Traumgeschehens in die Wirklichkeit.

Während des Schlafes regenerieren wir auf körperlicher und geistiger Ebene. Der Traum ist dann im besten Fall ein Reich der Ruhe, in dem wir Zuflucht vor den Stürmen des Alltags finden können

Wir brauchen das dringend, denn unsere Tage sind gefüllt mit einer stetig steigenden Flut von Informationen. Sie sind voller visuellem Lärm auf allen Kanälen, deren Algorithmen uns in selbstbestätigenden Echokammern hin- und her schleudern.

Die sanfte Entführung aus der Alltagswirklichkeit, die die Bilder von Jutta Votteler darstellen, sind dabei keine Flucht, sondern eine Besinnung, ein Luftholen und Inhalten. 

Wir brauchen die Momente der Reflexion und inneren Ruhe, um nicht zu überdrehen.
Oder wie der Handwerker sagt: “Nach fest, kommt ab”.

Wenn wir die Bewegungsrichtung umkehren und zwischen Traum und Tag wandeln bedeutet das, dass wir die Fähigkeit haben, die Kreativität, das Staunen und die Magie, die wir in unseren Träumen erleben, in die Realität zu bringen. Diese Traumfragmente können uns helfen, die Welt um uns herum neu zu sehen – nicht nur als Ort der Herausforderungen, sondern auch als Raum voller Möglichkeiten und Wunder.
Durch diese Perspektive können wir lernen, die Welt mit einer poetischen Offenheit zu betrachten. Das bedeutet, dass wir uns selbst erlauben, kreative Lösungen zu finden und uns von der Schönheit des Moments inspirieren zu lassen. Wenn wir uns mit Hilfe dieser Bilder daran erinnern, dass jeder Tag ein Hauch von Traum in sich trägt, können wir auch in den schwierigsten Zeiten Hoffnung und Sinn finden.

Jutta Vottelers Bilder sind in diesem Zusammenhang  sowohl Meditationsinsel, als auch Rückzugsort und Startpunkt. Sie sind Kraftort und Ankerpunkt, je nachdem, wohin wir unterwegs sind, ob in Richtung Traum oder in Richtung Tag.

Zeigen möchte ich diese Möglichkeit anhand einer Grafik mit dem Titel, „Träumender Mohn“.

Wir sehen den Mohn, mal ganz zugedeckt in seinen Kapseln, mal mit einer Ahnung der Öffnung. Ein Schmetterling sitzt darauf als erwarte und freue er sich auf die Öffnung. Die Symbolik ist klug gewählt, denn der Mohn, oft ein Symbol für Schlaf und Träume, erinnert uns an die feine Grenze zwischen der realen Welt und der Traumwelt. Er steht für Vergänglichkeit und das Unbewusste, für jene Momente des In-sich-Kehrens und des Loslassens. Der Schmetterling hingegen symbolisiert Transformation und Freiheit. Er durchläuft eine Metamorphose vom unscheinbaren Raupenstadium hin zu einem wunderschönen, fliegenden Wesen.

Die Kombination von Mohn und Schmetterling in diesem Bild verstärkt die Botschaft der Transformation und des Übergangs. Sie zeigt uns, dass aus dem stillen Rückzug und den Träumen eine neue Realität entstehen kann. Diese Symbole lehren uns, dass die Reflexion und das Loslassen notwendige Schritte sind, um Veränderung und Wachstum zu ermöglichen.

Geflügelte Wesen sind in jeder Mythologie Boten, die die Welten miteinander verbinden. 

Wir finden sie auf vielen dieser Grafiken, manche davon in Szenen, die mit einer weiteren mystischen Traumsymbol, dem Mond, verbunden sind, wie zum Beispiel unser Motiv der Einladungskarte “Blütenmond” oder auch “Blüten im Mondlicht”. 

Die Blüten sind auch dann geöffnet und strahlen in ihrer ganzen Schönheit, wenn der Rest der Welt schläft und, einmal abgesehen vom dem Schmetterling, keiner guckt.
Die Symbolik des Mondes ist sehr vielfältig und was immer er für Sie persönlich ist, stimmt. Denn es ist am Ende Ihr eigener Traum, den Sie in dieser Ausstellung träumen, den Sie mit hinaus nehmen in Ihre Alltagswirklichkeit oder in Ihre Traumlandschaft.

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